Unsere Vererber prägen ganze Schaukuhgenerationen!
Am vierten Wochenende im September fand nach langer Pause die 8. Deutsche Fleckviehschau in Miesbach/Oberbayern statt. Insgesamt 137 Fleckviehkühe (inklusive der 5 Nachzuchtgruppen) aus Bayern, Baden-Württemberg und Hessen hatten sich nach Oberbayern aufgemacht, um in 17 Gruppen-, 8 Klassen- und schließlich 4 Champions-Entscheidungen die schönsten Kühe Deutschlands zu küren. Preisrichter Reinhard Scherzer richtete souverän und enorm zügig, man hätte ihm mehr Zeit gegönnt, es war schließlich die letzte großer Schau seiner Preisrichterkarriere. In seinem Schlusswort kündigte er seinen Abschied von der Preisrichtertätigkeit an. Die voll besetzte Halle und das sonnige Spätsommerwetter trugen zur guten Stimmung bei.
Wie bei vielen Schauen waren die Jungkuhklassen zahlenmäßig am stärksten besetzt, hier konnten hervorragende Töchter aktueller Eurogenetik-Bullen mit Gruppensiegen glänzen. Der Siegertitel für die Jungkühe ging schließlich in die Oberpfalz, Familie Pilz stellte mit der Ex Machina Tochter Gina die klare Spitze, weil sie „makellos in Fundament und mit bestem Euter ausgestattet sei“. Ein weiterer Gruppensieg ging an die bereits altmelkende Jungkuh Amsel der Fohrer GbR aus Franken, ihr Vater Vlutlicht zeigte in Miesbach mit mehreren Töchtern, dass er in der Lage ist, die absolute Spitzenkuh mit Kapazität und Euterqualität zu züchten.
Die Dominanz der Eurogenetik wurde in den mittleren Klassen mit 2 und 3 Kälbern noch viel deutlicher! Hier waren es die Nachkommen von Villeroy und Miami, Hurly und Malaga Pp, die den Gruppen den Stempel aufdrückten! Champion mittel für die große und schwere Miami Miracle der BG Leitersbuch, Berghüllen im RBW-Gebiet. Den Reserve-Champion schnappte sich die feinzellige Hoffnung der Familie Hüttner aus Wassertrüdingen vom RZV Franken dank ihrer „absolut harmonischen Übergänge“!
Die alten Kuhklassen wurden von herausragenden Kühen mit 4 und 5 Laktationen geprägt. Hier tauchten nun bekannten Namen mit reichlich Schauerfahrung und Erfolgen auf. Hinter der Hood- Tochter Phönix von Christiane Böhm aus Aufseß in Oberfranken als Champion alt zeugte Reserve-Champion Uschina von A. Schausbreitner aus Eiselfing, Mühldorf, dass Manuap herausragende langlebige Spitzenkühe produziert hat, weitere Töchter von ihm platzierten sich erfolgreich. Ein echter Eyecatcher stellte 1a Kuh Ramona von Gabriel Heister da, die Kuh aus dem hessischen Kirchhain war an Kapazität und Präsenz im Ring kaum zu toppen.
Die Eurogenetik-Übermacht setzte sich kontinuierlich bis zu den ältesten Kühe fort, 2 mal Valot und 1 mal Polaroid stellten die 1a Platzierungen der Dauerleistungskühe, deren Gesamtsieg an die Rave-Tochter Naomi von Vordermayer, Riedering/ZV Miesbach ging. Die bekannte Larissa von Valot aus dem Bestand der Familie Hilsenbek in Ellwangen, RBW konnte ihren Titeln aus diesem Jahr in Ilshofen und Alsfeld nicht den dritten hinzufügen und landete auf einem sehr guten Reservechampionplatz. Auch ihre Halbschwester Zora bewies, dass Valot robuste Dauerleistungskühe mit bester Fruchtbarkeit produziert hat.
Als Fazit kann man bilanzieren, dass die Eurogenetik nach über einem Jahrzehnt der gemeinsamen Arbeit Spuren hinterlassen hat in der deutschen Fleckviehpopulation!
Bilder von Dorothee Warder